Abschied nehmen

Trauer ist ein existenzielles Gefühl. Wenn wir etwas verlieren, bleibt eine Wunde. Wenn wir von einem Menschen, der uns viel bedeutet, Abschied nehmen müssen, dann ist es, als
würde uns der Boden unter den Füssen weggezogen.

Doch nicht nur wenn wir einen Menschen verlieren ergreift uns Trauer. Beenden wir zum Beispiel einen wichtigen Lebensabschnitt, dann ist auch dies mit gemischten Gefühlen verbunden. Wenn wir etwas hinter uns lassen, das eine Zeitlang ein fixer Bestandteil unseres Lebens war, fallen wir vielleicht zuerst in ein Loch. Auch wenn wir die Veränderung selbst gewählt haben und sie freudig erwartet ist, kann sich neben die Freude auch Wehmut oder Bedauern mischen.

Trauer zuzulassen über Verlorenes bedeutet aber auch ein Stück Heilung. Den Tränen freien Lauf zu lassen, uns berühren zu lassen vom Verlust, das macht uns zu Menschen.
Unverarbeitete, nie ausgedrückte und verdrängte Trauer jedoch kann uns in unseren Gefühlen starr werden lassen und im Weiteren unsere Lebensfreude einschränken.

Lass´ dich vom heutigen Tag einladen, über deinen Umgang mit Verlusten nachzudenken.
Mache dir bewusst, welche Trauer vielleiht noch in dir schlummert und wende dich ihr liebevoll zu.

„Tränen gehören nach außen und nicht ins Herz.“
(Jorgos Canacakis)

© Maria Eisner